Aus der Redatkion
Ursprünglich veröffentlicht im Gender-Blog der Zeitschrift für Medienwissenschaft.
Linktipp: Blogeintrag zum Kolloquium über das > Elberskirchen-Hirschfeld-Haus von Queer Nations Berlin von Torsten Flüh:
«Beim Miesmuschelessen sagt der 60jährige, schwule Handwerkerfreund, dass er nicht die kleinen, sondern die großen, fetten Miesmuscheln wolle und Trump gut finde. Am Ende des Abendessens nach dem Kolloquium am Tag zuvor zum Elberskirchen-Hirschfeld-Haus der Initiative Queer Nations e.V. im Berliner Abgeordnetenhaus und nach der Formulierung, dass ‹die Nackten auf den Wagen beim CSD den Schwulen gar nicht helfen›, ist klar: Vollbild schwuler AfD-Wähler. Es war definitiv das letzte Abendessen mit dem Mann. Berlin und die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland brauchen das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus, damit schwule Jugendliche in Dithmarschen und Transmenschen in Kiel ihren Müttern sagen können, dass sie keine Opfer sind…
Das Kolloquium Elberskirchen-Hirschfeld-Haus – Ein queerer Leuchtturm für Berlin fand am 16. Dezember im Berliner Abgeordnetenhaus unter der Leitung von Andreas Krüger, Sabine Balke und Jan Feddersen statt. Es war ein weiterer Meilenstein in der Arbeit der Initiative Queer Nations e.V., die sich 2005 in Berlin zusammengefunden hat, ‹um eine Bundesstiftung für die Förderung wissenschaftlicher und politischer Debatten über LSBTI*-Themen ins Leben zu rufen› und ‹einen Ort für diese Debatten in Berlin zu schaffen.›»
Mit einem Kommentar zu ZEIT-Autor Jens Jessen, der im Berliner Koalitionsvertrag das Kürzel LGTBQI (lesbian, gay, transsexual. bisexual, queer, intersexual) gelesen hat und diesem „missionarischen Eifer“ und „Weltfremdheit“ in Art der „Mission einer Sekte“ vorwirft. 1 Flüh: «Er hat ganz offensichtlich nicht den Konnex zwischen homophobem Diskurs der AfD und einer engagierten Zivilgesellschaft erkannt. Was Herr Jessen mit der Verve des Feuilleton-Kommentators fordert, läuft darauf hinaus, dass die LSBTTIQ* doch bitte sehr in der Opferrolle bleiben mögen.»
1. Jens Jessen: Mission einer Sekte. Zur Ideologie des rot-rot-grünen Koalitionsvertrags in Berlin, in: DIE ZEIT, 29.12.2016, 41